Im Raum mit_Julia Willms
17.03.2016
Mit Julia Willms reagiert die erste von vier eingeladenen Künstler_innen im Ausstellungssetting Im Raum mit_. Dafür überschreitet die Künstlerin im Untergeschoß des Kunstraums die Schwelle des physischen Bildraums in den imaginären und lädt die Besucher_innen ein, Realität und Fiktion für einen Moment als Einheit zu erfahren. Die audiovisuelle Arbeit „Passageway“ lässt einem Trompe l’oeil gleich die Stirnwand des Ausstellungsraums über die Projektionsfläche mit ihrem filmischen Abbild verschmelzen. Das Video übernimmt Bestandteile des realen Raums und zieht in seinem Verlauf die Zuschauer_innen in seine filmische Illusion: Raumelemente öffnen, transformieren, entfernen, nähern oder verschieben sich gegenüber den Betrachter_innen. Der filmische Raum scheint Realität zu werden. Im Dialog dazu steht die Installation „Doppelter Boden“ des Wiener Architekturbüros Fattinger Orso, die auch für „Passageway“ mitbestimmend wirkt.
In ihrer künstlerischen Arbeit setzt sich die Künstlerin Julia Willms (1974) mit den Themen Raum, Wahrnehmung und Blick in Relation zu dem Standpunkt der Betrachter auseinander. Diese übersetzt die Künstlerin in filmisch-akustische Rauminstallationen, die physischen Grenzen von Realität und Illusion zu durchbrechen scheinen. Seit 2003 verbindet sie eine enge Zusammenarbeit mit der Choreographin und Performerin Andrea Bozic. Gemeinsam mit dem Sound Künstler Robert Pravda gründen sie 2009 die interdisziplinäre Plattform TILT, die Projekte mit dem Ziel entwickelt, Wahrnehmung in Performances wie Installationen zu reorganisieren.