Intervall: LABYR 1
Fotocredit

Manuel Graf (2012): „Let music play“, Videoinstallation, Panasonic Projektor, MacMini, Aktivboxen, Deckenhalterung, 80 x 70 cm. Courtesy VAN HORN Düsseldorf. Fotografie: hiepler brunier.

Matinée

26.10.2014

LABYR - Diskussionsrunde über die Utopie von Kunst und Architektur

 

Mit

Arno Brandlhuber, Architekt, Berlin

Dr. Wilfried Dörstel, Kunsthistoriker/Archivar, Köln

Dr. Gregor Jansen, Direktor Kunsthalle Düsseldorf

 

Arno Brandlhuber

Seit 2006 führt Arno Brandlhuber sein Architekturbüro in Berlin als „kollaborative Praxis“, die er Brandlhuber+ nennt. Das + steht dabei für die Reihe von Kooperationen mit anderen Architekten, Planern, Künstlern, Fotografen, die er gleichberechtigt in die Projekte einbindet. Seine Arbeiten umfassen Architektur- und Forschungsprojekte, Filme, Ausstellungen und Publikationen sowie politische Initiativen. Was Brandlhuber baut, ist immer ein Statement: zur Architektur, zur Stadtgesellschaft, zur Stadtentwicklung, zur Wohnungskrise, zu den deutschen Bauvorschriften oder zur Sinnlichkeit des Betons.

 

Dr. Wilfried Dörstel

Dr. Wilfried Dörstel ist der Autor des Buches Ein Labyr ist kein Labyr, das 2009 bei der Buchhandlung Walther König erschien. Labyr, um 1960 von Carlheinz Caspari entwickelt, ist eine bislang unbeschriebene ästhetisch-ethische Denkfigur und Kulturtechnik, die alle bisherigen künstlerischen Modelle an Radikalität überbietet. Die vorliegende Publikation untersucht Labyr in einer ersten Analyse sowohl historisch als auch auf der Basis der hier erstmals dokumentierten Texte und Korrespondenz Casparis. Carlheinz Caspari hatte Labyr seinerzeit im Zusammenhang von Constants urbanistischer Gesellschaftsvision New Babylon entwickelt, auf dem Hintergrund des Situationismus weitergedacht und im intermedialen Kreis um John Cage, Nam June Paik und Karlheinz Stockhausen ausformuliert und praktiziert. Eingebettet in diesen kunsthistorischen Zusammenhang gewinnt nicht nur Labyr klarere Züge, es ensteht auch eine völlig neue Sicht auf die Kunst und Kultur um 1960. Dr. Wilfried Dörstel lebt und arbeitet in Köln und Flagstaff (USA).

 

Dr. Gregor Jansen

Gregor Jansen wurde im November 2009 durch den Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung der Kunsthalle gGmbH zum künstlerischen Leiter der Kunsthalle Düsseldorf berufen und hat seine Tätigkeit im Januar 2010 aufgenommen. Er studierte Kunstgeschichte, Baugeschichte und Philosophie an der RWTH Aachen und promovierte 1998 zum Thema Eugen Schönebeck. Eine deutsche Legende. Seit 1991 arbeitete er als Projektmanager, Kurator, Kunstkritiker, Autor und unterrichtete in den Fachbereichen Bildwissenschaft und Medientheorie an mehreren Hochschulen in Deutschland und den Niederlanden. Von 2005 bis Ende 2009 leitete Gregor Jansen das ZKM | Museum für Neue Kunst Karlsruhe. Gregor Jansen ist Kurator zahlreicher nationaler und internationaler Ausstellungen, wie zuletzt in Brasilien, Leipzig, Shanghai oder Südkorea. Er ist zudem Autor zahlreicher Vorträge und Essays zur zeitgenössischen Kunst sowie von Künstlermonographien, Interviews und Ausstellungskatalogen, wie zuletzt für das Kunsthaus NRW, Markus Oehlen, Ina Gerken und Jutta Haeckel. Als Direktor der Kunsthalle Düsseldorf sieht er diese als einen offenen Ort, der mit Ausstellungen, diskursiven und performativen Programmen sowie zukunftsweisenden Formaten relevante, vor allem ästhetische und gesellschaftspolitische Fragestellungen zwischen den Ebenen der Produktion und der der Museen aufgreift.